Nohner Wasserfall

Wasserfall Dreimühlen:
von Christiane Daniels

Der Wasserfall „Dreimühlen“ liegt etwa einen Kilometer südlich von Ahütte im stillen Ahbachtal. Er ist durch Ablagerungen von drei stark karbonathaltigen Zuflüssen des Ahbachs entstanden. Solche Karbonatablagerungen heißen Karbonat-Sintergesteine (Travertin). Aufgrund seiner Einmaligkeit wurde dieser Wasserfall 1938 zum Naturdenkmal erklärt. Er ist wohl das zeitgeschichtlich jüngste Naturdenkmal des Kreises Daun. 


Am Abhang zum Ahbachtal tritt im Dreimüllerwald in breiter Front Wasser aus Karsthöhlen aus, welches in vielen Rinnsalen dem Ahbach zufließt und dabei in der Nähe der Talsohle massenhaft Kalktuff abgelagert hat. Auf diesen Kalktuffhügeln steht auch die Ruine Dreimühlen. Beim Bau der Eisenbahn um das Jahr 1910 wurden diese Rinnsale und Bäche vereinigt und in einer künstlichen Rinne unter den Schienen und dem Bahnkörper hindurchgeführt, so daß sie seitdem in einem einzigen Wasserlauf als „Wasserfall Dreimühlen“ (im Volksmund auch Drömmeler Spröetz) in den Ahbach stürzen. Dabei scheiden sie Kalktuff ab, der inzwischen in nicht einmal hundert Jahren eine etwa 12 m lange und über 5 m hohe Mauer gebildet hat.
 Die Kalkabscheidung erfolgt hauptsächlich über Laubmoos (cratoneuron communatum). Das Quellwasser hat einen erhöhten Kohlensäuregehalt, was die Fähigkeit zur Kalkauslösung steigert und auch die rasche Kalkausfällung beim Überfließen des Mooses erklärbar macht. Durch schnelles Wachstum entgeht das Moos der Karbonatüberkrustung und die Karbonatausfällung wird beschleunigt. Nach der Überkrustung stirbt das Moos ab und die übrigbleibenden Hohlräume geben dem Sinter seine Form.

Im Laufe der Jahre hatte sich im oberen Teil des gewachsenen Felsens eine starke und ständig breiter werdende senkrechte Spalte gebildet, so daß zu befürchten war, ein Teil könnte abbrechen. Deshalb enfernte man den oberen überragendnen Felsvorsprung Anfang der 80er Jahre. Dieser unnatürliche Eingriff war nicht unumstritten; inzwischen ist er aber schon wieder weitgehend verwachsen.

Jedenfalls hat es der Attraktivität des Naturdenkmals nicht geschadet, denn der Wasserfall Dreimühlen, den man wegen seiner Nähe zur Nohner Mühle gelegentlich auch als Nohner Wasserfall bezeichnet, ist nach wie vor beliebtes Ausflugsziel für Einheimische, Touristen, Feriengäste und Wanderer. Auf gut ausgebauten und markierten Wanderwegen ist er von allen Seiten gut zu erreichen. Einige Ruhebänke laden zum Verweilen ein. Besonders reizvoll ist er im Winter, wenn der Frost die Rinnsale an den Moospolstern zu Eiszapfen in den verschiedensten Formen und Größen erstarren läßt und den gesamten Felsvorsprung mit einem Eismantel umgibt.

Ablichtungen auf Postkarten, Kalenderblättern und in Zeitschriften haben das einmalige Naturdenkmal weit über die Grenzen der Gemeinde und des Kreises hinaus bekanntgemacht.