Seit 1162 besaßen die Ordensritter, die Johanniter, in Adenau einen Herrenhof. Dieses Gehöft stand neben der katholischen Kirche „St. Johannes der Täufer“. Noch heute ist ein Bauteil, die Komturei, erhalten. Hier könnte Ihre Reise in die Vergangenheit beginnen.
Einen Überblick über die einzelnen Stationen erhalten Sie nachfolgend:
Die Nürburg
Theoderich I. von Are (1107 – 1126) baut auf dem Berg Nore eine Fluchtburg für den Herrenhof Adenau. Ulrich von Are (1143 – 1197) erweiterte die Burg zur Ritterburg und schenkte den Herrenhof Adenau 1162 dem „Ritterlichen Orden des Hl. Johannes vom Spital zu Jerusalem“. Er hatte vermutlich als Teilnehmer des zweiten Kreuzzuges Kontakt zu diesem Orden bekommen. Der Orden lebt heute in seiner kath. Ausformung als souveräner Malterser-Ritterorden und in seinem evang. Zweig als Johannisorden weiter. Zeichen des Ordens ist das achtspitzige Kreuz, das die acht Seligpreisungen symbolisiert.
Burghaus in Adenau
Burgartiger Adelssitz im historischen Stadtteil Buttermarkt. Das Burghaus, 1994 restauriert, wurde mit Peter von Adenau (1389), dem Burgmann und Truchsess (Verwalter) der Nürburg und Heinrich von Adenau (1396) bekannt.
Johanniter- / Malteserkommende Adenau
1162 schenkte Graf Ulrich von Are-Nürburg seinen Herrenhof dem Johanniter- /Malteserorden. Damit wurde Adenau nach Duisburg und Werben/Elbe zur drittältesten Niederlassung des Ordens in Deutschland. Unter ihrem Vorsteher (Komtur) bemühten sich die Ordensbrüder zunächst um die Pflege und Betreuung von Pilgern und Kranken. Bis zum Jahre 1518 war der Komtur gleichzeitig auch Pfarrer von Adenau in der Kath. Pfarrkirche St. Johannes d. Täufer. Die ursprüngliche Priesterkommende kam Ende des 15. Jh. in die Hand ritterlicher Komture. Der Sitz der Kommende – heute ist nur noch das 1743 umgebaute Haupthaus vorhanden – war exterritoriales Gebiet. Der Orden selbst unterstand keiner weltlichen oder kirchlichen Macht. Seine Besitzungen gingen mit dem Einzug der napoleonischen Truppen verloren.
Kath. Pfarrkirche „St. Johannes der Täufer“ in Adenau
Die Kath. Pfarrkirche aus dem 10. Jh. ist dem Schutzpatron des Johanniter- / Malteserorderns geweiht. Sie war ursprünglich Eigenkirche der Grafen von Are-Nürburg. Durch eine Schenkung des Grafen Gerhard im Jahre 1224 erhielten die Ordensbrüder das Patronatsrecht der Pfarreien Adenau und Kirmutscheid. Das ehemalige Langhaus (heute Atrium) wurde durch eine Bombe im 2. Weltkrieg zerstört. Neben einer Statue Johannes des Täufers weist eine Darstellung der Enthauptung des Johannes in der Mensa des Hochaltars auf den Patron der Ordensritter hin.
Heimatmuseum Adenau Johanniter- / Malteserausstellung
Im Heimat- und Zunftmuseum am Markt zeigt eine Sammlung die Geschichte des Johanniter- /Malteserordens. Neben der allgemeinen Historie der Kreuzzüge und der Niederlassung des Ordens in Jerusalem, Rhodos und Malta wird insbesondere das Leben in der Kommende Adenau dokumentiert.
Kapelle Müllenwirft
Zu Müllenwirft besaß die Ordenskommende Adenau seit 1588 einen Hof mit Mühle und ein größeres Anwesen, zu dem auch die ehemalige Wallfahrtskapelle „zur Not Gottes“ gehörte. 1823 wurde die Kapelle verkauft und abgebrochen. 1988 bauten fleißige Hände eine neue Kapelle am historischen Ort auf, die seitdem auch wieder als Wallfahrtsort dient.
Kath. Kirche „St. Johannes Baptist“ in Kirmutscheid
Die Anfänge der Kirche gehen auf das Jahr 1224 zurück, in dem das Patronatsrecht der Pfarrei Kirmutscheid auf den Johanniterorden in Adenau übertragen wurde. Heute weist ein Holzbildwerk des Hl. Johannes Baptist (17. Jh.) und der Gnadenaltar aus der ehemaligen Kapelle Müllenwirft mit einem Johanniterkreuz im Zierrahmen auf das Wirken des Ordens in Kirmutscheid hin.
Pfarrhaus Kirmutscheid
Das ehemals eingeschossige Pfarrhaus, Teil des Pfarrhofes, wurde im Jahre 1709 fertiggestellt. Über dem Eingang das Wappen und eine Inschrift des Erbauers Heinrich Ludger Freiherr von Galen zu Assen. Von Galen lebte und starb in Malta, dem Hauptsitz des Malteserordens (1530 – 1798), war jedoch in den Jahren 1704 – 1709 gleichzeitig Komtur von Adenau, Breisig und Trier.
St. Antonius-Kapelle Kottenborn
Kottenborn war eine Filiale der Kirche Kirmutscheid. Die heutige Kapelle trägt im spätgotischen Chor in einem Schlussstein die Jahreszahl 1525. Ihr Bau musste seinerzeit von der Johanniterkommende Adenau genehmigt werden.